Ja. Ich habe ein Problem. Mit euch. Mit euch, die man leider zu meiner Generation zählt. Mit euch, die schlichtweg peinlich sind und negative Meinungen wie „Die sind doch alle assi“ schüren. Mit euch, für die ich mich fremdschäme.
Nein, ich meine nicht meine Generation als Ganzes. Ich meine das breite Spektrum und die viel zu große Masse von Vollpfosten. Ja ganz genau, EUCH meine ich. Ihr, die ihr euch weder artikulieren könnt, noch Manieren und Anstand habt oder auch nur mal geradeaus denkt.
Das fängt doch schon beim höflichen Umgang miteinander an. Ich weiß, ich selbst bin vielleicht auch nicht immer so höflich, wie ich es sein könnte. Aber ich habe Prinzipien. Wenn da eine alte Oma in die Straßenbahn einsteigt, die kaum noch krauchen kann, dann bleibe ich nicht selbstgefällig auf meinem fetten Arsch sitzen, sondern ich stehe selbstverständlich auf. Es ist wirklich traurig, wie wenige das noch tun. Und das, wo so viele von denen, die ich da in der Bahn beobachte, zum studierenden Volke gehören, von denen man meinen sollte, dass sie gutes Benehmen hätten. Fehlanzeige. Das sind genau die, die auch nicht „bitte“ und „danke“ sagen können, obwohl diese kleinen Wörtchen mit der großen Wirkung jeweils in gerade einmal einer halben Sekunde ausgesprochen sind. Auch ein „guten Tag“ oder „auf Wiedersehen“ ist sehr rar geworden. Stattdessen huscht man Blicke heischend aneinander vorbei, grummelt höchstens vor sich hin und verschwindet in den Weiten seiner Doppelmoral. Denn gerade die, die von anderen Höflichkeit und Toleranz erwarten sind solche, die das selbst nicht einzuhalten vermögen.
Und dann diese Sprache, meine Fresse. „Ey, kann isch mal Messer?“ Was? Dir selbst in den Brustkorb rammen, damit du mich nicht weiter mit deiner Sprachunmündigkeit belästigst? Gerne! Ernsthaft, ich habe kein Problem damit, umgangssprachlich zu reden, vulgäre Ausdrücke zu benutzen (sofern das die Umgebung nicht verbietet) oder ein bisschen mit der Sprache zu spielen. Aber ganze Wortarten einfach weglassen und so tun, als wäre man gerade erst eingewandert, obwohl man Müller, Meier oder Schulze mit Nachnamen heißt, das hat nix, aber auch gar nix mit cool sein oder innovativer Sprechweise zu tun.
Damit einhergehend ist mir auch der Mangel an Respekt aufgefallen, sowohl am Eigentum anderer als auch am Gegenüber. Da wird alles zerstört, beschmiert oder umfunktioniert, was nur geht. Was, das hat sich die Familie hart erarbeitet und vom Ersparten gekauft? Is mir doch egal, mir is meine Zerstörungswut wichtiger. Aber öy, du Penner hast mein Handy angefasst? „Isch mach disch Messa Aldaa!“ Hier wirds ein bisschen asozial und irrational, findest du nicht?
Lieber Ghetto- Kevin,
solltest du mich auch nur ein einziges Mal Fotze, Bitch oder ähnliches nennen, zieh ich dir die Unterhose bis zur Brust, auf dass du wie ein Mädchen kreischst. „Schwöre!“
Grüß dich (: Lese immer mal Deinen Blog aber, ohwei, teilweise grenzwertig find ich einige deiner Aussagen jetzt schon… „so tun als wär man gerade erst eingewandert“. Aua. Auch wenn ich absolut nachvollziehen kann wieso Du dich aufregst, ist ja manchmal echt schlimm. Ich muss aber auch sagen, dass ich manchmal auch einfach nur komplett kaputt bin und nicht jedem alten Menschen, nur weil er ächzt, den Platz anbieten will und ich gehöre trotzdem nicht zu den nicht Bitte- und Danke-Sagern ;D
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Moment, bitte keinen Satzteil einfach so aus dem Kontext reißen, das macht man nicht Oo‘ Dass das nicht in einer rechten Färbung gemeint ist, sollte klar sein und dass ich nicht zimperlich bin, ist ebenso klar. Klar kann man mal kaputt sein etc pp. Aber nem alten Menschen, der gerade so auf seinem gehstock klappert und beim nächsten Windhauch umzukippen droht, kann man trotzdem den Platz anbieten. Macht weniger Arbeit als nachher erste Hilfe zu leisten 😉
Bitte und Danke sind für mich Ausdruck des gegenseitigen Respekts. Wenn man den nicht zeigt, kann man also auch nichts von anderen erwarten. Deswegen find ich sie wichtig. Man muss nicht wegen jedem Schisschen danke oder bitte sagen, aber ab und an wärs mal angebracht 😉
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