Fünfundzwanzig

25.2

Kurt Cobain war mit 25 auf dem Höhepunkt seiner Karriere, heiratete und wurde Vater. Goethe steckte gerade im Umbruch zwischen Literatur und Juristerei und feierte den Erfolg der Leiden des jungen Werther. Napoleon war bereits Brigadegeneral – den Titel verlor er allerdings wieder und hatter erst einige Jahre später die „Höhepunkte“ seines Lebens. Mit 25 hatte Angela Merkel ihr Studium abgeschlossen und arbeitete dann an der Akademie der Wissenschaften in Berlin. Bertolt Brecht erlebte eine ziemliche Niederlage als Regisseur, gab aber nicht auf und hatte dann doch noch Erfolg damit. Und meine Mutter war mit 25 schon mit mir gesegnet.

Nun bin ich also 25. Man sollte meinen, das wäre irgendwie besonders, einzigartig, anders, schließlich ist es ein viertel Jahrhundert. In der Tat fühle ich mich aber nicht anders als vorher.

Trotzdem hat sich ja doch ein bisschen was geändert. Das Kindergeld fällt weg, ich muss mich selbst versichern: Kranken-, Pflege- und Haftpflichtversicherung wollen nun bezahlt werden. Wie ist egal; BaföG habe ich nämlich noch immer keines erhalten. Dolle Wurst! Dazu kommen noch die allgemeinen Änderungen, die für alle gelten: GEZ (pffffft!), Praxisgebührwegfall (juhu!)… Ist alles ein bisschen viel auf einmal, aber das ist schon okay.

Was habe ich bisher geschafft?

Ich hab mein Abi und eine Berufsausbildung in der Tasche, mich durch verschiedene Praktika geboxt, ein abgebrochenes Studium von 2 Semestern hinter mir und überhaupt schon ne ganze Menge Erfahrungen gesammelt- sowohl gute als auch schlechte. Ich habe auf meinen Umwegen viel über mich selbst erfahren. Ich komme gut mit Kindern klar, aber Erzieherin im Kindergarten ist nix für mich. Ich arbeite gern mit Menschen, doch die Gesellschaft als Ganzes zu erforschen macht mir noch mehr Spaß. Ich kann gut leiten und beraten, bin selbstbewusst (naja, meistens 😉 ) und ich habe gelernt, Fehler zuzugeben und um Hilfe zu bitten, wenn es nötig ist. Mich an neue Situationen anzupassen klappt auch ganz gut.

Trotzdem bin ich nicht immer zufrieden mit mir. Ich sehe, wie Leute aus meinem Jahrgang bereits fest arbeiten und ihr eigenes Geld verdienen, eine Familie haben oder auf dem Weg dorthin sind. Andererseits bin ich aber auch schon weiter gekommen als der eine oder andere in meinem Alter. Und immerhin: das Wissen, das ich auf meinem Weg gesammelt habe, kann mir keiner nehmen.

Was will ich noch erreichen?

Es gibt noch einiges, das ich ausprobieren möchte. Erstmal natürlich möchte ich mein Studium abschließen und eine angemessene Arbeit finden. Kinder gehören auch in meine Pläne, ich hab nur keine Ahnung wann, doch dafür habe ich noch Zeit. Ich möchte verreisen, etwas weiter weg als ich bisher war. Ich möchte gerne einmal ein Buch schreiben, an einer soziologischen Studie mitarbeiten. Insgesamt bin ich gespannt, was die Zukunft mir bringen wird. Ich freue mich darauf und ich denke, das wird schon werden.

Auf die nächsten 25 Jahre!

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