Nächsten Freitag ist Halloween, daher geht es hier jetzt ein bisschen gruselig zu. Umso gruseliger, wenn man bedenkt, dass das alles mal passiert ist… Happy Schaudern.
1. Steven Russell ist ein texanischer Trickbetrüger, der sich mithilfe durch Abführmittel hervorgerufene AIDS-Symptome aus einem amerikanischen Hochsicherheitsgefängnis herausmogelte. Danach rief er im Gefängnis an und behauptete, ein Arzt zu sein, der gern experimentelle Medikationen an freiwilligen Insassen erproben möchte. Er meldete sich zu dieser falschen Untersuchungsreihe freiwillig – natürlich wieder als er selbst. Er floh aus Texas und schickte dem Gefängnis eine Sterbeurkunde von sich selbst. Derzeit sitzt er eine 140jährige Haftstrafe ab.
«Steven Jay Russell» участника George Hixson – http://www.guardian.co.uk. Под лицензией Добросовестное использование с сайта Википедия.
2. Winter-Rachitis ist eine Erkrankung, die aus einem Vitamin D -Mangel resultiert und zu brüchigen Knochen führt. Heute verschreibt man dafür Präparate mit Vitamin D, die den Vitaminspiegel normalisieren. Früher verordnete man dafür künstliche Bräunung, die man sogar an Säuglingen anwandte.
3. Als es noch keine Impfung gegen Polio gab, wurden Patienten in ein Gerät namens Eiserne Lungen gesteckt, das die Atmung simulierte. In denen mussten sie wochenlang liegen und konnten nichts als ihr Spiegelbild sehen. Auch reden war nur möglich, wenn die Maschine ausatmete.
4. Pestdoktoren sollten bis ins 18. Jahrhundert hinein die Pest bekämpfen. Dabei trugen sie grauenerregende Masken mit duftenden Essenzen im Schnabel, da man glaubte, dass die Pest sich durch Geruch übertrug. Da es auch als Strafe Gottes angesehen wurde, gehörten zur Behandlung Gebete. Die Patienten wurden mit Blutegeln völlig ausgeblutet.
5. Wenn sich die Harnröhre eines Mannes verengte, führte man noch bis Ende ds 19. Jahrhunderts ein Gerät in den Schaft des Penis ein. Anschließend wurde an einem Schräubchen gedreht, die das Gerät und damit die Harnröhre weitete. Bluten galt als gutes Zeichen.
6. Ging einem Arzt sein Vorrat an Blutegeln aus, konnte er ganz einfach ein künstliches Blutegel verwenden. Das Werkzeug schnitt mit seinen rotierenden Klingen eine große Wunde ins Fleisch. Anschließend konnte man den Hebel nach oben ziehen und so das Blut herauspumpen. Viele Patienten waren danach beschwerdefrei, weil sie verbluteten…
7. Wenn sich Psychiatriepatienten aufregten, aggressiv waren oder verrückt (haha), wurden sie in eine Art verschlossenes Gitterbett gelegt, in denen sie sich fast nicht bewegen konnten. Das sollte sie dazu bringen sich zu beruhigen. Manchmal verbrachten die armen Geschöpfe Tage, Wochen oder sogar Monate in diesen Särgen.
Einfallsreiches Kerlchen, der Steven Russell, da gibbet nix.
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Wäääähhh…
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Ich bin gespannt, wie lange es brauchen wird, bis eines Tages eine Person bloggt, wie verrückt die Menschen damals waren, als sie versuchten, einen kranken Menschen damit zu retten, dass man ihn bestrahlte und chemisch vergiftete. Wir haben schon so viel erreicht in unserer Medizin, aber so manchmal kommt es mir vor, als wären wir doch gewaltig unterentwickelt. Wir packen seit Jahrzehnten Material mit größter Zerstörungskraft in Raketen, aber schaffen es nicht, endlich eine gute Therapie für kranke Menschen zu entwickeln (von den traurigen Bedingungen in so manchen Krankenhäusern mal ganz abgesehen).
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Das stimmt, gerade über Chemo habe ich auch shcon solche Gedanken verloren.
Aber wer weiß, vielleicht ist ja was dran, dass es gegen dies oder jenes schon eine Heilung gibt, die aber finanziell nicht rentabel ist und deswegen nicht vermarktet wird, etc pp.
Vielleicht ist das auch Schwachsinn.
Bin jedenfalls gespannt, wie die Medizin in 20 Jahren aussieht, wenn ich bedenke, was sich in den letzten 20 Jahren getan hat.
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Neulich war sogar in den seriöseren Nachrichtenquellen etwas über ein neues Heilmittel zu finden. Es war der Saft einer Pflanze, den man direkt ins Krebsgewebe spritzte, woraufhin der Krebs abstarb und mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr auftrat. Es handelte sich um Hautkrebs, aber es soll wohl auch bei anderen Krebsarten funktionieren. Gleichzeitig halte ich mich zurück, das zu bewerben. Es war höchst merkwürdig, weil ich an dem Tag mit meiner Mutter telefonierte. Ihr Bruder (also mein Onkel) hat unter der Zunge ein Krebsgeschwür. Mir fiel sofort der Artikel ein, aber niemals hätte ich das ins Gespräch gebracht, weil es so nach Wunderheilung klang und es nichts schlimmeres als falsche Hoffnung gibt. Ich schaue nun immer wieder nach neuen Nachrichten dazu und wenn das mal größer ist, dann gebe ich das auch weiter. Ich gehe aber definitiv davon aus, dass es für die meisten Krankheiten eine natürliche Heilung gibt, die den Konzernen natürlich gar nichts einbringen würde. Schon zynisch, dass wir in einer Welt Leben, wo es große Firmen gibt, die helfen könnten, es aber nicht tun, weil es sich nicht rentiert. Man darf da gar nicht länger drüber nachdenken, weil es mich nur aufregt und ich keine Brüllmaus bin.
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