Sorry

Wie einige von euch richtig bemerkt haben, hatte ich den Blog kurzzeitig abgestellt. Ein, zwei Tage, vielleicht auch drei, ich weiß es nicht genau, denn ich habe das Zeitgefühl völlig verloren. (Sowas merkt man aber erst, wenn man an einem Sonntag vor verschlossener Ladentüre steht. True story.)

Mich haben Emails und Whatsapps erreicht, die nach meiner Befindlichkeit fragten und damit auf richtiger Spur waren. (Danke nochmal an alle, die sich um mich gesorgt haben. Aber keine Angst: ich bin nicht latent suizidgefährdet oder kurz vorm Abdrehen. Also, nicht mehr als sonst. Abgedreht bin ich ja immer. Nech.)

Nachdem ich den Blog kurzentschlossen abschaltete und das nicht unentdeckt blieb, wurde ich kurz panisch, denn sowas muss man ja irgendwie begründen, finde ich. Kurzzeitig überlegte ich, mich mit einer kleinen Notlüge, etwa der Umstrukturierung des Blogs, aus der Affaire zu ziehen. („aus der Affaire zu ziegen.“ Netter Verschreiber. Hallo Rain!)

Doch wie dämlich wäre es gewesen, euch anzulügen?

Der Grund war eine impulsive Handlungsentscheidung nach einem emotionalen Aussetzer. Ich habe so’n bisschen die Beherrschung verloren, könnte man auch sagen.

Und warum? Weil ich psychisch gerade auf einem schmalen Ast sitze. Weil ich in meiner Hypersensibilität manchmal Dinge als wahnsinnig drastisch aufnehme, die in Wirklichkeit ein laues Lüftchen waren.

So geschehen am Abend der Blogschließung, an dem ich eine kleine Auseinandersetzung mit einem Freund hatte. Klingt lapidar. Ist es eigentlich auch, denn der Auslöser war schlicht eine läppische Bemerkung meinerseits, diverse Fehlinterpretationen sowie Alkoholkonsum beiderseits und eine ganz simple Handlung, nämlich das Gespräch wortlos zu beenden, seinerseits. Nicht weiter tragisch.

Wenn man aber mal in meinem Kopf unterwegs war, weiß man, wie so ein kleines Gewitterlein zu einem riesigen Orkan anschwellen und jeden noch so festen Halt vernichten kann. Und hallelujah, hat das gestürmt!

Warum das so ist, dass ich da manchmal so völlig austicke, ist mir klar und hängt auch mit dem einen oder anderen psychischen Ballast zusammen, den ich so mit mir herumschleppe. In dem Fall wohl meine Verlustangst. Und bei Freunden wie diesem, der mir so wichtig ist, wie es erfahrungsgemäß ja nicht viele Menschen sind, weswegen ihr Verlust umso schmerzlicher wäre (WÄRE!), setzt es eben gelegentlich bei mir aus. Dann zeigt sich die lange vergessene Verlustangst, schleicht sich von hinten an meinen Verstand an und erwürgt ihn kurzerhand mit dem Lampenkabel. Ächz!

Naja und dann mache ich eben solche Sachen wie den Blog zu schließen, diverse Profile zu löschen, meine Beiträge um 2/3 zu vernichten und so weiter.

Krass?

Nickel!

Willkommen in meiner kleinen, bunten, abgedrehten Welt. Stollen gefällig?

Naja. Wie dem auch sei. Der Blog ist wieder geöffnet (und entstaubt), einige Beiträge konnte ich aus dem Papierkorb retten (habe sie aber trotzdem nicht wieder veröffentlicht, dazu waren sie zu unwichtig) und der Streit, das Missverständnis, die Auseinandersetzung ist beigelegt und vergessen. Schon nach einem nur vierstündigen Telefonat. Weia. 😀

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20 Kommentare zu „Sorry

  1. Es freut mich, daß Du wieder da bist. Ich lese Dich sehr gerne. Vermutlich, weil Du genau so bist – „echt“ eben. Ein besseres Wort fällt mir da grad nicht ein.

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  2. Ich kenn mich mit dem Thema „Verlustängste“ auch gut aus. Ich weiß, was sowas mit einem machen kann.
    Das beste, was man machen kann, ist darüber zu reden. Und das hat ja ganz gut geklappt bei dir 😉
    Schön, dass du wieder da bist 🙂

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    1. Ja, da hast du wohl recht. Auch wenn es mir nicht immer leicht fällt, gerade sowas wie Verlustangst zuzugeben, weil sie sich dadurch oft noch verschlimmert. Total bekloppt. Aber isso.

      Und danke für die Blumen.

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  3. Ich selbst hatte in den letzten Tagen verdammt viel Stress und hatte es daher nicht bemerkt das der Blog nicht mehr da war! Aber klar hätte ich dich und deinen Blog irgendwann vermisst!!
    Schön das du wieder da bist und bitte bleib uns erhalten!
    Ganz liebe Grüße !!!

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  4. „Emotionale Aussetzer“…willkommen im Club! Manchmal ist das Herz halt übervoll und die Gefühle quillen nur so raus. So schnell kann man dann gar nicht denken.
    Glückwunsch zu deinem Freund, der sich die Zeit nimmt alles wieder gemeinsam ins Gleichgewicht zu bringen.
    Und wunderbar, dass Du weiter bloggst! ❤

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  5. der arme kleine Blog, musste als Sündenbock herhalten. *tätschel* hier hassu einen Bocks-Sack, der kann was aushalten 😀 Also nicht wieder off und löschen *mit-fingerchen-wedel* das stresst dat Häschen dann doch zu sehr *Fell-glattstreich* Happi New Year *schoki-hinleg-davonhoppel*

    Gefällt 1 Person

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