Nachdem ich 2015 so viele Serien geschaut hatte, dass ich am Ende des Jahres gar nicht mehr sagen konnte, welche das waren, starte ich 2016 einfach direkt eine Liste, die ich nach und nach erweitere. Die Bewertung hinter dem Seriennamen gilt der gesamten Serie; die Skala geht von 1 (schlechteste Bewertung) bis 10 (beste Bewertung) und beinhaltet Charaktergestaltung, Spannung, Glaubwürdigkeit, Aufmachung, Besetzung und Handlungsverlauf.
Ray Donovan | 8/10
Diese Serie habe ich zwar 2015 geschaut, aber dieses Jahr folgt eine neue Staffel und eigentlich wollte ich diese Serie einfach unbedingt in der Liste haben. Die Serie ist ein bisschen wie Californication, nur ernster und dunkler, dennoch mit humorvollen Momenten. Der Familienvater Ray ist ein Fixer, also jemand, der sich um die schmutzigen Angelegenheiten der Prominenten Hollywoods kümmert – von Drogendelikten bis zu toten Nutten. He fixes problems. Als dominanter Alpha behält er stets die Oberhand im Geschäft. Bei Familienproblemen hingegen sieht es schon anders aus. Von Staffel zu Staffel erlebt der Zuschauer einen fortschreitenden moralischen Abstieg der Figuren, erfährt erschütternde Geheimnisse und wird an ein äußerst dunkles Niveau herangeführt. Viel Gewalt, viel Sex, viel Action. Und perfekte Besetzung. (Ich habe den englischen Trailer gewählt, weil der deutsche einfach grottig ist.)
Shameless (US) | 10/10
Shameless handelt von einer Großfamilie, deren Vater nichtsnutziger Alkoholiker und deren Mutter verschwunden ist. Die Kinder sind von der ältesten Schwester Fiona abhängig, die sich um ihre fünf Geschwister kümmert und alles in bewundernswerter Organisation managed. Da das Geld ständig knapp ist, müssen selbst die Jüngsten ihren Beitrag zum Familiengeschäft Gallagher leisten – nicht immer juristisch einwandfrei. Auch wenn die Gallaghers manchmal vom Pech verfolgt scheinen, gibt es doch immer wieder schöne Momente. Außerdem verstehen es die Produzenten, das perfekte Gleichgeicht zwischen emotional fesselnden Szenen und lustigen Momenten zu erzeugen. Vorsicht aber den zart Besaiteten: Der Name ist Programm, denn es wird schamlos alles gezeigt. Und ich meine alles!
The Good Wife: Staffel 7 | 8/10
The Good Wife habe ich Anfang letzten Jahres begonnen und war fasziniert von der Spannung jeder einzelnen Folge. Anwältin Alicia Florrick als Frau eines durch einen Sex-Skandal in Ungnade gefallenen Politikers, die nach vielen Jahren als Hausfrau zurückkehrt in einen Beruf, der lange Fehlzeiten unbarmherzig bestraft. Mir gefallen Tiefe der Charaktere und dass sie sich im Laufe der Staffeln weiterentwickeln, verändern und überraschen ebenso wie die Geschwindigkeit vor Gericht, die Hinterhältigkeit der Politik (wobei man Eli Gold einfach lieben muss) und das persönliche Drama, mit dem sich die Figuren immer wieder konfrontiert sehen. Staffel 7 ist atemberaubend gut, spannend und nach der eher mäßigen 6. Staffel eine Offenbarung!
The Blacklist | 10/10
Eine FBI-Agentin, die zunächst wie aus einem hippen Teenie-Movie entsprungen scheint, aber einige düstere Erinnerungen in sich trägt. Ein gesuchter Verbrecher, der viel weiß und es sich erlaubt, mit den Behörden zu spielen. Geheimnisse, die gelöst werden wollen. Der Pilot war actionreich, emotional und weckte meine Neugier. Und mit James Spader, den ich als attraktiv klugen Archäologen Daniel Jackson in Stargate oder als scharfzüngigen, zynischen Anwalt Alan Shore aus Boston Legal lieben lernte, hat mich die Serie ohnehin geködert. (Tatsächlich war Daniel Jackson meine erste große Fernsehliebe. ♥ ) Ich bin gespannt, wie sich die Serie entwickelt. Edit: Entwickelt sich hervorragend! Ich warte gespannt auf die nächsten Folgen!
The Leftovers: Staffel 2 | 4/10
The Leftovers handelt von plötzlich verschwundenen Menschen, oder nein: es handelt von den Zurückgebliebenen. Darüber, wie sie aufgeschmissen sind ohne ihre Liebsten, völlig verloren und desorientiert. Der Mensch als soziales Wesen. Der Zuschauer ist ebenso ahnungslos wie die „Leftovers“. Es wird nicht erklärt, was passiert oder wo die vielen Verschollenen hin sind. Das kann schon nerven und hat mich das eine oder andere Mal fast dazu veranlasst, die Serie aufzugeben. Was mich dann doch dranbleiben ließ sind die gelungenen Charakterentwicklungen und die Gruppenphänomene, die mich als Sozialtante reizten. Andererseits könnten manche Figuren vielschichtiger sein, denn gelegentlich sind ihre Reaktionen vorhersehbar und somit langweilig. Staffel 2 ist verworren und bei der 8. Folge angekommen muss ich sagen, dass es wohl nicht besser wird. Mal sehen, wie lange ich dran bleibe; etwas Geduld habe ich noch.
Sowas sollte ich vielleicht auch mal machen. Am Ende des Jahres kann ich dann auch besser sagen was ich so alles gesehen habe, Tops, Flops, .. 🙂
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Ja, diese Idee war ausgezeichnet. Manchmal habe ich einfach einen hellen Moment. 😀
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Finde ich super 😀
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