Ich packe meine Kliniktasche und nehme mit…
Viele werdende Eltern möchten bestmöglich auf die Geburt vorbereitet sein. Dazu gehört auch eine vorsorglich gut gepackte Kliniktasche. Doch was gehört eigentlich hinein?
In der Regel bleiben Frauen nach der Geburt für 3 Tage im Krankenhaus, in manchen Fällen werden aber auch 5 oder mehr Tage notwendig, etwa durch Infektionen oder während bzw. nach der Geburt aufgetretene Komplikationen. Sollten Sie keinen ambulanten Aufenthalt planen, bei dem Sie das Krankenhaus nach nur wenigen Stunden wieder verlassen, sind Sie gut mit einer für 3 Tage gepackten Tasche beraten. Sollten Sie unerwartet länger im Krankenhaus bleiben, können Freunde oder Verwandte Kleidung vorbeibringen. Besteht diese Möglichkeit nicht, ist es ratsam, direkt mehr mitzunehmen.
Die Tasche selbst
Am besten ist es, wenn die Tasche unterteilbar ist, also beispielsweise Seitentaschen besitzt. So können Sie Dinge für den Kreißsaal gesondert unterbringen.
Eine andere Möglichkeit ist es, eine gesonderte kleine Tasche für den Kreißsaal zu packen. So haben Sie bzw. Ihre Begleitung direkten Zugriff auf alles Notwendige.
Möchten Sie keine extra Tasche mitnehmen, achten Sie darauf, alles für den Kreißsaal Benötigte auf den Rest drauf zu packen, um nicht wühlen zu müssen.
Für den Kreißsaal
Bedenken Sie, dass eine Geburt gerne 20 Stunden dauern kann. Etwa ein Drittel davon (oder länger) sind Sie im Kreißsaal. In dieser Zeit werden Sie und Ihre Begleitung sicher Hunger und Durst bekommen. (Ich persönlich hatte während der Entbindung keinen Hunger, doch dem werdenden Papa knurrte der Magen. Dafür schien mein Durst unstillbar.) Nehmen Sie also Snacks mit – und lassen Sie dabei die Kalorienangaben ruhig einmal außen vor. Wasser wird in der Regel von den Krankenhäusern spendiert.
Auch wenn Sie keinen Hunger bekommen sollten oder nicht essen möchten, so werden Sie Energie gebrauchen können. Gern vorgeschlagen wird hier Traubenzucker, Müsliriegel oder Schokolade. Sie geben schnelle Energie und sind schnell verzehrt. Eine kleine Flasche Limonade eignet sich dafür ebenfalls gut; Sie müssen nicht kauen und bekommen ebenfalls schnelle Energie.
Packen Sie auch etwas Unterhaltung wie etwa eine Zeitschrift, ein Buch oder ähnliches für Ihre Begleitung ein. Auch während einer Geburt gibt es hin und wieder kurze Verschnaufpausen. Kleingeld für den Kaffeeautomaten ist ebenfalls ratsam, genauso wie Kaugummis.
Haben Sie ein spezielles Outfit für die Entbindung (ein Kleid, einen Rock, ein langes Shirt), so darf natürlich auch das nicht fehlen. Bequeme Wechselkleidung sollte ebenfalls dabei sein. Und ganz wichtig: warme Socken! (Ja, auch im Sommer.)
Weitere nützliche Dinge sind ein Fotoapparat, Lippenbalsam und ein Haargummi.
Unbedingt dabei sein sollten Krankenversicherungskarte, Mutterpass, Personalausweis, evtl. Einlieferungsschein vom Gynäkologen, evtl. Allergiepass und falls vorhanden der Geburtsplan sowie bei Bedarf Entnahmeset und Erklärung zur Nabelschnurblutentnahme.
Für die Mama
Sie brauchen hauptsächlich Kleidung, Waschsachen und etwas Unterhaltung.
Kleidung:
- bequeme Nachthemden mit Knopfleiste, die zum Stillen geöffnet werden können (es eignen sich auch weite Herrenhemden)
- bequeme, weite (Jogging-)Hosen und Sweatjacken/Bademantel für Spaziergänge und Termine im Krankenhaus sowie für den Entlassungstag
- kochfeste Slips oder Wegwerfslips („Omaschlüpfer“)
- 1 bis 2 Still-BHs, 2 Größen größer als die aktuelle
Waschsachen:
- Waschlappen und Handtücher – das wird nicht in allen Kliniken gestellt
- Zahnpflegemittel
- Duschgel und Shampoo – verzichten Sie auf starke Gerüche, da sie in den Tagen nach der Geburt Übelkeit auslösen können
- Vlieswindeln – meistens werden sie in der Klinik gestellt, aber auch dann ist es ratsam, ein paar für den Heimweg dabei zu haben. Tampons sind tabu!
- eventuell Feuchttücher oder weiches Klopapier
Sonstiges:
- Handy mit Ladegerät
- Zeitschriften, ein Buch, MP3-Player oder ähnliches
- eventuell Brille
- Kleingeld für Parkautomaten, Telefon etc.
- eventuell ein Stillkissen
Für das Baby
In den meisten Kliniken werden Windeln sowie Kleidung für die Zeit im Krankenhaus gestellt. Somit werden nur Dinge für den Entlassungstag benötigt:
- 1 Body in der Größe 50 oder 56
- 1 Strampler mit Füßen bzw. zusätzlich Söckchen
- 1 Jäckchen im Sommer, im Winter 1 Overall
- 2 oder 3 Windeln
- Mütze auch im Sommer, im Winter zusätzlich Handschuhe
- Spucktücher – die im Krankenhaus sind weiß; um Missverständnissen vorzubeugen, nehmen Sie eventuell bunte Tücher mit
- Tragetuch oder Trageschale mit Decke oder Babyautoschale oder Kinderwagen – diese Dinge können am Abholtag von jemandem mitgebracht werden
Darüber hinaus gibt es in manchen Krankenhäusern einen Fotoservice, der einen Bild von Ihrem Baby anfertigt. Für diesen Fall sollten Sie ein schönes Outfit mitnehmen. Ob es diesen Service gibt erfahren Sie in Ihrem Krankenhaus oder eventuell auf dessen Homepage.
Offizielles
Zum Teil schon für den Kreißsaal genannt, aber nochmal betont:
- Ganz wichtig: der Mutterpass!
- Krankenversicherungskarte
- Personalausweis
- eventuell Geburtsplan
- eventuell Allergiepass
- eventuell Einlieferungsschein vom Frauenarzt
- Falls Sie Nabelschnurblut einlagern oder spenden möchten: Entnahmeset und Erklärung gegenüber der Klinik – beides wird bei der Aufnahme an den Arzt oder die Hebamme übergeben bzw. kann vielleicht schon eher eingereicht werden
Nicht in allen Krankenhäusern erforderlich:
- Geburtsurkunde und ggf. Vaterschaftsanerkennung bei Ledigen
beziehungsweise Heiratsurkunde bzw. Familienstammbuch bei Verheirateten