Status Quo

Das ist ein Post, der mir sehr schwer fällt. Nicht nur emotional. Auch all das zusammen zu fassen, was in den letzten Wochen passiert ist. Es ist sehr viel.

Mitte Januar hatten wir beschlossen, es noch einmal zu versuchen, er und ich, als Paar. Wir haben uns Exklusivität ausgemacht, denn sonst hat das ja schließlich keinen Sinn, nicht wahr? Ich habe mich bemüht, aber er war sehr geheimniskrämerisch, verschlossen, hat sehr sehr offensichtlich Dinge versucht zu verstecken.

Ich merke sowas. Wahrscheinlich ein weiblicher Radar. Da Reden nichts brachte, und darauf bin ich nicht stolz, es tut mir aber auch nicht leid, durchforstete ich seinen Laptop, als er nicht zu Hause war. Es war nach Valentinstag. Zu Valentinstag legte ich mich wirklich ins Zeug, gab mir alle Mühe, machte mich sogar ein bisschen fertig, weil nicht alles perfekt war. Wir verbrachten den ganzen Tag zusammen, fast ohne Unterbrechungen.

Ich fand in seinen Facebooknachrichten einen Chat mit einer Frau, die er sein Sweet Valentine nannte. Der er Bilder malte. Der er sagte, wie toll sie sei, wie glücklich sie ihn mache. Dass er zu ihr nach Mexiko kommen wollte. Tatsächlich hatte er mit mir darüber geredet, einmal reisen zu wollen, demnächst, nur ein paar Tage. Als ich meinte, dass wir doch mitkommen könnten, Püppi und ich, wurde er aggressiv und ausfallend. Ich ließe ihm keinen Raum, enge ihn ein. WTF.

Mit ihr bin ich vernetzt, wir haben sehr viel geschrieben und uns ausgetauscht. Ihr hatte er erzählt, wir seien getrennt, würden gar nichts versuchen und seien auch nicht exklusiv. Bis heute streitet er ab, dass er sich das alles schön zurecht gelegt hat. Immerhin, dass er Grenzen überschritten hat zu einer „respektvollen Exklusivität“, auf die er pocht ausgemacht zu haben, sieht er ein. Was das sein soll, eine respektvolle Exklusivität, erschließt sich mir nicht. Schon gar nicht wenn man sagt, es noch einmal miteinander probieren zu wollen.

Nach langen, schmerzvollen Diskussionen und der Einsicht, dass der Monat völlig nutzlos war, machten wir aus, es noch ein letztes Mal zu probieren. Das war vor zwei Wochen. Komplett exklusiv, ohne Flirtereien und dergleichen. Er hat sich wirklich angestrengt. Wir haben in der kurzen Zeit sehr viel gelernt. Wie man diskutiert, wie man streitet und wichtig: wie man es vermeidet, in Streitspiralen gefangen zu werden. Wir haben Regeln erstellt, hatten feste Pläne für Dates miteinander, Rituale und Zeit allein.

Wir sind Probleme wirklich angegangen und haben sie entpackt. Seziert könnte man sagen. Schmerzhafte Erfahrung. Und wir sind zu dem Schluss gekommen, dass die Probleme zu groß sind. Sie können nicht gelöst werden. Es gibt keine Hoffnung.

Am Samstag haben wir Schluss gemacht. Endgültig.

Wir wohnen zusammen, haben eine freundschaftliche Basis, versuchen gut miteinander klar zu kommen. Kein Flirten, aus Respekt. Solange wir zusammen wohnen. Was noch mindestens ein halbes Jahr ist. Dann schauen wir mal.

Ich bin sehr verletzt, sehr traurig. Ich weine viel. Ich liebe ihn noch immer. Aber ich stecke es besser weg, als ich gedacht hätte. Die andere Frau hilft mir dabei. Verrückte Welt.

Gestern war der Tag, an dem ich die -20kg Marke der Gewichtsabnahme geschafft habe. Nicht essen zu können ist zwar nicht toll, aber hey, immerhin das. Neue Frisur. Neue/ alte Hobbies. Mehr Zeit für mich und für Püppi. Fokus auf uns beiden. Das bin ich ihr und auch mir selber schuldig.

Es tut weh.

Aber es geht immer irgendwie weiter.

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7 Kommentare zu „Status Quo

  1. Das ist hart. Und es tut mir sehr leid für Dich. Doch so blöd wie es klingt, besser ist es so und vor allem jetzt. Ich drücke Dich mal fest aus der Ferne und hoffe, dass sich bald jemand findet, der für euch beide (Püppi und Dich) passt.

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  2. Ich wünsche dir für die nächste Zeit viel Kraft und die Fähigkeit, die kleinen, schönen Dinge, die jeden Tag immer irgendwie passieren, wahrnehmen und auch schätzen zu können.
    Ich drück dich fest.

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  3. Oh Liebes, das tut mir wirklich leid zu lesen. Fühl dich gedrückt.
    Ich wünsche dir alles Glück dieser Welt und das ihr tatsächlich Freunde bleiben könnt.
    Allein schon um Püppys Willen. ♥

    Mela

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  4. Das tut mir sehr leid. Sowohl für dich als auch deine Püppi. Ich hab mal gesagt, das Kinder die schwerste Probe für jede Partnerschaft sind. Womit ich nun nicht sagen will, dass es allein daran liegt oder so einen schmarn. Aber meist kochen da die ganzen, bisher ertragbaren Probleme so richtig hoch. (Achtung Schlafmangel und damit schwindende Streßtoleranz) Aber ich hoffe ihr alle drei packt das nun irgendwie gut, damit, wenn sich Wege schon trennen, es nicht noch zu einem Rosenkrieg kommt. Alles Liebe und Gute euch!

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  5. Ach Mensch.
    Ich weiß gar nicht richtig, was ich sagen soll. Ich fühle mich ein wenig an die Zeit meiner Trennung zurück erinnert. Das war Anfang 2014. Auch nach viel, viel Kampf und der bitteren Erkenntnis, dass wir es gemeinsam nicht schaffen werden. Und wir „getrennte Eltern“ unserer damals 3-Jährigen Tochter sein werden. Das war das schlimmste dabei. Nicht, dass die Beziehung an sich gescheitert war. Sondern, dass wir es damit der kleinen Maus unendlich schwer machen würden. Aber wir haben es irgendwie geschafft, aus Respekt vor ihr und dem Eltern-Sein, einen Weg zu finden, auf einer Ebene zu kommunizieren, die für unsere Tochter gut ist. Die sie nicht denken lässt, dass Mama und Papa sich hassen. Ich wünsche euch, dass ihr das ebenso hinbekommt. Ich glaube aus dem Text lesen zu können, dass ihr das schaffen könnt. Weil ihr respektvoll miteinander und dieser schweren Situation umgeht.
    Ich selbst habe es nicht mal mehr 2 Monate mit ihm unter einem Dach ausgehalten, trotz „eigenem Zimmer“. Die Spannungen wurden einfach zu groß und ich musste weg. Mit der Kleinen bin ich ausgezogen. Danach ging es bergauf.
    Ich wünsche dir, dass Du einen Weg findest, wieder glücklich sein zu können. Und dass das nicht so lange dauert. Sie nach vorn, einfach nur nach vorn. Du bist stark und du schaffst das. Für dich. Und für die Püppi!

    Nina

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