Spenden wird in Frankreich Pflicht

In Frankreich wurde durch den Senat beschlossen, dass Supermärkte keine Lebensmittel mehr wegwerfen dürfen. Dadurch soll bis 2025 die Abfallmenge halbiert werden.

UnserDing fragte auf Facebook:

Brauchen wir das Gesetz auch?

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In München steht ein Brotbackhaus

Auch wenn man noch so jung ist wie ich (Mitte 20), hat man doch schon ein paar Lebensmittelskandale mitbekommen. Da gab es die Sache mit den Hormonen im Fleisch, die Fleischabfälle, die man in den Döner gemanscht hat (2007), das gepanschte italienische Olivenöl (2011) oder die Gammelfleischaffäre aus Bayern.

Und erneut geht es in Bayern heiß her: diesmal in einer Großbäckerei namens Müller Brot GmbH.

Ende Januar kamen plötzlich keine Lieferungen mehr in die vielen kleinen Läden der Kette. Die Mitarbeiter riefen in der Zentrale an. Es habe gebrannt, sagte man, und deswegen gäbe es einen Produktionsstop. Umliegende Bäckereibetriebe halfen aus, damit die Läden nicht leer bleiben mussten. Alles sah danach aus, als ginge es irgendwann gewohnt weiter.

 

Doch den Brand gab es nie. Den Produktionsstop aber. Der war allerdings hervorgerufen von unzähligen kleinen Besuchern, die in so einen Betrieb einfach nicht gehören; von der Kakerlake bis zur Maus müssen sich wohl ein paar Parasiten heimisch gefühlt haben in der warmen Backstube.

 

Kann vorkommen denkt ihr? Der Knüller kommt ja erst noch, denn das Problem ist keineswegs neu. Schon seit 2009 musste das Unternehmen mehrmals 5-stellige Strafen wegen Hygieneverstößen zahlen. „Gravierende hygienische Mängel“ sind meiner Meinung nach nichts, was man einfach so hinnehmen kann, geschweige denn nie dem Kunden mitteilen. Aber das wurde es nie. 2011 nahm zwar die Staatsanwaltschaft Ermittlungen auf wegen eben dieser Mängel, doch bis diesen Monat wurden Abnehmer wie Aldi und Lidl sowie Endverbraucher im Dunkeln gelassen.

Nicht verwunderlich also, dass Aldi und Lidl abgesprungen sind und die Leute das Brot woanders kaufen wollen- und mal ehrlich, Anbieter gibt es genug.

Wirklich schlimm, denke ich, ist das Ganze für die rund 1100 Mitarbeiter, die ohnehin schon unterbezahlt waren und jetzt auch noch sehen müssen, wo sie bleiben.

 

Vor 3 Tagen beantragte das Unternehmen Insolvenz; die benötigten Gelder für eine Wiederaufnahme der Produktion sind bereits vom Insolvenzverwalter genehmigt. Müller Brot GmbH wirbt auf der Seite noch mit „unter strengen Qualitätskontrollen täglich frisch gefertigt[en]“ Waren. Würdet ihr aber nach diesen Informationen noch dort einkaufen?

Klar, es gab Umbauten und umfangreiche Reinigungsarbeiten, aber dennoch hinterlässt dieser Skandal doch einen üblen Beigeschmack.