Mehr Kindergeld sollte es geben. Hat sie gesagt, die Frau Merkel. Monatelang. Bis zur Wahl immer wieder. Und wieder und wieder und wieder.
Habe von Anfang an drüber geschmunzelt. Mir gedacht „Wer’s glaubt wird selig.“
Und dann kam die Wahl und offenbar gab es viele selige Menschen. Kindergelderhöhung is‘ nich‘. Jetzt sind alle traurig, weil Frau Nein wieder zugeschlagen hat und statt Kindergeld die Pflegeversicherungsbeiträge erhöht. Immerhin wird irgendwas erhöht. Ist doch auch schön. Damit wurde das Versprechen zu 50% eingehalten. Und 50% ist noch eine Vier. Und eine Vier ist ja immerhin bestanden. Bestanden ist gut und gut ist fast ne Eins.
Dabei hat mal jemand sinngemäß gesagt ‚Man darf einen Politiker nicht an seinen Wahlversprechen festmachen.‘ Wer war das doch gleich? Ach ja, Frau Merkel selbst. Merkelste?
Haben die CDU-Wähler wohl vergessen. Wobei: wer CDU gewählt hat, der hat damit auch gegen Mindestlohn und für die Lockerung des Kündigungsschutzes gestimmt. Sind also wohl generell nicht so die sozial Veranlagtesten.
Unter uns glaube ich aber, dass die Hälfte der CDU-Stimmen eh nur von Gewohnheitswählern stammt. Ist auch viel einfacher so; einfach wählen, was man immer gewählt hat, no matter what. Ansonsten müsste man schließlich aufpassen, mitdenken und sich mit Politik beschäftigen. Ihhh! Demokratie ist nämlich voll anstrengend, ey!
Aber hey, während sich alle anderen Politiker bloß streiten, entscheidet sich Mama Merkel wenigstens gar nicht erst und hält sich ganz entspannt im Hintergrund. Wird sich schon einrenken. Außerdem hat sie gar nichts falsch gemacht. Nie. Also wenn sie denn mal was gemacht hat. Schließlich darf man doch Politiker nicht so ernst nehmen. Nach der Wahl ist vor der Wahl und an dem, was da so gesagt wird, darf man doch keinen festmachen, weißte?