WahlkRampf

Es ist kurz vor den nächsten Wahlen und da die NPD (zurecht!) Angst hat, aus dem Landtag zu fliegen, werden jetzt nochmal fix ein paar Hauruck-Aktionen gestartet.

So geschehen vergangene Woche, als die Jenaer NPD sich den Mantel der Wohltaten umhängen wollte.

Was war geschehen?

Das Tierheim Jena freut sich ja grundsätzlich eigentlich über jede Geld- und Sachspende. Als aber ein Päckchen mit Hunde- und Katzenfutter vor der Tür gefunden wurde, das keinerlei Nachricht, geschweige denn einen Absender enthielt, wurde man stutzig.

Doch die Lösung tat sich kurz später auf: Auf der Facebookseite der NPD posiert der für die NPD zur Wahl angetretene Patrick Wieschke mit dem Päckchen vor der Eingangstür des Tierheims. Dazu wurde von der „glorreichen Tat“ berichtet und behauptet, die Mitarbeiterinnen hätten sich doch sehr gefreut. Da diese aber nix von der Aktion wussten und das Ganze hinter dem Rücken des Tierheims stattfand, konnte sich da auch keiner freuen oder nicht freuen.

Stattdessen ist man (zurecht!) not amused ob der Einnahme durch die NPD für plumpe Wahlkampfzwecke.

Zumal Wieschke auch nicht irgend ein rechter Politiker ist. Nicht nur ist er vorbestraft (aber das hat bei den Braunen ja lange Tradition…), auch ist er ein ehemaliger (?) Kader des „Thüringer Heimatschutzes“, einer Organisation, aus der der NSU hervorging.

Das Tierheim äußert sich auf seiner Seite dazu so:

Wir, der gesamte Tierheimverein Jena e.V., distanzieren uns ausdrücklich von dieser antidemokratischen Vereinnahmung. Unabhängig von der Täuschung und dem Missbrauch des Tierheims für Wahlkampfzwecke, spricht sich der Verein ganz klar gegen von NPD und Neonazis propagierte menschenverachtende Ideologie aus. Diese widerspricht, wie auch das Vorgehen selber, unserem Selbstverständnis.

Unser Tierheim bietet Asyl für JEDES Tier. Dabei spielt es keine Rolle, welcher Rasse es angehört, welche Geschichte es hat, welche Fellfarbe oder welche Wesenszüge es aufweist. Wir helfen allen Tieren, egal aus welchem Grund es in Not geraten ist. Diese Einstellung teilen wir auch in Bezug auf Menschen!

Und die Moral von der Geschicht:
missbrauche andere für deine Zwecke nicht!

Allen, die demnächst noch eine Landtagswahl haben, möchte ich hiermit dringend anraten: geht wählen! Denn mit der Wahl ist es wie mit dem Zahnart: lässt man es, wird’s braun.

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Nachtrag:

Wie ich lesen musste, ist Wieschke nicht nur wegen Körperverletzung vorbestraft (als ob das nicht reichte!), sondern war bereits wegen Verdachts auf sexuellen Missbrauchs eines Kindes (!!!) vor Gericht. Abartiger Scheißkerl, wenn ihr mich fragt. Und das bei der „Keine Gnade für Kinderschänder“-Politik des rechten Gesindels.

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Neues zum Tierheim Jena

Wie ihr wisst, unterstütze ich das Tierheim, soweit es mir möglich ist und ich mache ja auch Werbung für Spenden etc. Dass das alles ziemlich mühselig abläuft, weil die Stadt sich nen Scheiß drum kümmert, was mit Fundtieren und den Tieren passiert, die aus welchen Gründen auch immer abgegeben werden, ist mir vollständig bewusst.

Aber jetzt hat die Stadt echt den Vogel abgeschossen. Ich bin stinkwütend und könnte diesem selbstgefälligen Finanzgeier gerade ein paar Takte an den Schädel knallen. Was mich so aufregt?

Lest selbst:

„Bei Sanierung ist Eigentum des Tierheimvereins Jena weg“, OTZ vom 28.01.2014.

Kurzfassung: Entweder der Tierheimverein behält das Tierheim und bekommt dafür keine Zuschüsse mehr. ODER das Gebäude wird zwar saniert, aber durch die Stadt bzw. deren Beauftragte verwaltet und der Verein tritt seinen Besitz ab.

Klingt ja halb so schlimm, dieser Vorschlag nach dem Oder. Wenn man sich aber mal die Stadtpolitik der letzten Jahre sowie die Lage des Tierheims in der Nähe des neuen Autobahntunnels ansieht, wird schnell klar: die haben was ganz anderes vor! Es ist damit zu rechnen, dass das Gebäude zwar saniert wird, aber nur kurzfristig gehalten, um es an irgendwelche Sponsoren zu verkaufen und irgend was anderes hinzubauen. So war es an fast jeder Ecke Jenas und so hässlich sieht die Kommunalpolitik hier aus. Hauptsache Konsumtempel und Profit, alles andere ist zweitrangig.

Könnt ihr euch eine Großstadt vorstellen, die so vollgepackt ist mit Haustieren, dass auf jeden Haushalt durchschnittlich 2-3 Tiere (oder mehr?) kommen, die aber kein Tierheim hat? Nichts, wohin man sich wenden kann, wenn der Hund weggelaufen ist? Nichts, wohin man sich wenden kann, wenn man plötzlich eine Allergie entwickelt hat? Wenn der Nachbar gestorben ist und eine Katze zurücklässt, um die sich keiner kümmern kann? Wenn man eine Urlaubsbetreuung braucht?

Das nächste Tierheim ist eine halbe Stunde Zugfahrt plus Bus entfernt. Wenn man kein Auto hat, gelangt man auch mit dem Nahverkehr ziemlich schlecht dort hin. Und die haben ja auch nur begrenzte Kapazitäten. Davon ab: Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass das große nachweihnachtliche und vor den Ferien – Tieraussetzen zunehmen würde. Für die meisten ist es schon eine Überwindung, überhaupt ins Tierheim zu gehen, aber dann noch ne Stunde unterwegs sein?

Lange Rede, kurzer Sinn: die Stadt erpresst das Tierheim, nichts anderes ist das. Ich bin sauer, ich hab die Schnauze voll. Man hat sich hier echt viel geleistet in den letzten Monaten, aber langsam sollte sich doch mal der fackel- und heugabelschwingende wütende Mob formieren, der den Finanzhoschi samt Oberbürgermeister aus dem Dorf, Pardon, der Stadt jagt. Ich wäre dabei!

Projekt Tierheim 2013

Ich weiß, ich habe hier und da schon einmal zu Spenden aufgerufen (siehe Weihnachtspost von 2010) oder an euch appeliert. Ich habe mich immer versucht, mit sowas zurück zu halten, da ich selber weiß, wie es nerven kann.

Aber diesmal möchte ich auf etwas aufmerksam machen, das mir wirklich am Herzen liegt. Es handelt sich hier um das Tierheim in Jena, das dringend Hilfe benötigt.

Ja, klar, eigentlich braucht ja jedes Tierheim Unterstützung. Aber was ist hier anders?

Nun, hier handelt es sich gewissermaßen um einen Sonderfall. Denn in der Vergangenheit gab es Menschen, die dem Tierheim und seinen Bewohnern nichts Gutes wollten. Und auch wenn das schon lange wieder geradegerückt wurde und nun liebe Menschen, von denen ich schon ein paar kennenlernen durfte, gute Arbeit machen, so nagen jetzt doch die Langzeitfolgen am Tierheim. Denn es braucht dringend einige Einrichtungen wie eine Quarantänestation für Hunde, Sanierungsmaßnahmen, eine vernünftige Heizungsanlage (der Winter steht vor der Tür) und dergleichen.

Da die Stadt aber lieber Geld in Prestigeprojekte und sinnlose Bürgerbefragungen steckt, bleibt kaum etwas für das Tierheim über. Und genau hier kommen wir -also ihr und ich- ins Spiel. Denn schon ein winziger Beitrag von uns hilft dem Tierheim.

Wie ihr helfen könnt und worum genau es nun geht, erfahrt ihr hier: Projekt Tierheim 2013.

Und damit es nicht in Vergessenheit gerät, habe ich rechts in der Leiste einen Button eingebaut, der euch auch auf die Seite leitet.

Vielen Dank für eure Hilfe und ein schönes Wochenende.

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