…no one can protect us all.
Alle Welt heult auf, weil eine Großspionage des Internets aufgedeckt wurde. Ich habe mich sehr lange mit einem Kommentar dazu zurückgehalten, aber animiert vom Captain und anderen Bloggern möchte ich dazu heute auch einmal etwas sagen schreiben.
Es ist scheiße, dass es so ist, ganz klar. Dass jeder Schritt im Internet überwacht wird, jede Email mitgelesen. Aber mal ehrlich: hat das denn ernsthaft jemand anders erwartet?
Dass das Internet dauerüberwacht wird von den Regierungen hat mich in keinster Weise erstaunt. Eher der Aufschrei all der scheinbar Ahnungslosen, die dachten, dass ihr Geschriebenes wirklich nur auserwählte Kreise mitbekommen würden. Vor allem von denen, die bei Facebook Bikinibilder hochladen oder von der Konsistenz ihres morgendlichen Stuhlganges berichten, ist so ein Entrüsten doch eher Ironie pur, wenn ihr mich fragt. Die veräußern sich doch eh schon, sehr viel mehr gibts da doch auch nicht mehr?
Warum ich mir schon denken konnte, dass die Regierungen mitlesen, ist unter anderem, weil ebendiese Regierungen aus alten und älteren Menschen besteht, die mit dem Internet erst sehr spät in ihrem Lebenslauf konfrontiert wurden. Ja, für DIE ist es wirklich Neuland und alles was so groß und unbekannt ist, macht nunmal Angst. Die eine Regierung vermeidet dieses große komische Monster eben, so lang es geht (siehe spärliche Gesetzgebungen), die andere geht zum Angriff über. Wenn Hacker ganze Betriebe lahmlegen können, wer weiß, was die damit noch anstellen. Und weil man eben nie weiß, wer so ein Hacker sein könnte, überwacht man eben alle.
Oder wer ein Terrorist sein könnte. Wer sieht das einem schon an? Und überhaupt- da sind ja noch diese Bombenbauanleitungen im Internet, das könnte ja einer nachbasteln und dann geht die ganze Welt unter. Oder eben die Regierung, Banken, das Militär. Gefährdung der Macht- wer will das schon? Kann man doch nicht vorhersehen. Im Internet, da steckt doch das ganze Gesindel, jeder darf da rein. Hinz und Kunz und Ali der Islamist und Chen der Kommunist und Stefanowitsch der Sozialist. Da verliert man so schnell den Überblick. Warum also nicht jeden Überwachen, der sich jemals einloggt? Vorsorge ist doch besser als Nachsorge, nicht?
Neben diesen ganzen Extremisten, die die Welt zum Einsturz bringen wollen, ist da ja noch das normale Fußvolk, das eine Revolution planen könnte, einen Umbruch, einen Aufstand. Man muss doch mitkriegen, wann die Leute zu unzufrieden werden durch irgendwelche Bestimmungen, damit man mit Königbabys und Fußball ablenken kann. Die Sache mit der Bankenrettung ist ja gerade noch glimpflich ausgegangen, aber wenn die erst den ganzen anderen Kram mitkriegen….
Nee nee, dann lieber kontrollieren und generalverdächtigen und abhören und mitlesen.
Verstehste?
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Und Übrigens: Ein kleiner Skandal neben dem großen Skandal: Das PRISM-Logo verstößt gegen das Copyright von Adam Hart-Davis. Böse NSA!
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