Update

Dass ich einige Igel zu bürsten hatte, erwähnte ich ja hier und da bereits. Da sich seit meinem letzten persönlichen Post aber so einiges verändert hat, hier ein kleines Update.

Beruflich bin ich jetzt seit drei Wochen wieder in trockenen Tüchern. Dass ich wieder im Einzelhandel landen würde hätte ich nicht erwartet, aber noch viel weniger, dass es mir dort so gut gehen könnte wie jetzt. Zugegeben, wenn ich nach Hause komme, bin ich ziemlich knülle und oft tut mir alles weh, denn die Arbeit ist wirklich anstrengend. Doch der Umgang mit Kunden gefällt mir (meistens) und das Team ist einfach klasse. Es gibt niemanden, mit dem ich gar nicht klar komme (so wie letztes Mal) und mit manchen bin ich sogar schon per Du. Ich fühle mich wohl und gut aufgehoben und dadurch gehe ich trotz körperlich großer Belastung jeden Tag gerne wieder hin.
Eigentlich war ja der Plan, eine Ausbildung anzufangen -noch dieses Jahr- aber noch eigentlicher habe ich darauf gerade gar keine Lust. Ich möchte lieber Geld verdienen, Freizeit haben, mir hin und wieder was Schönes gönnen, in den Urlaub fahren, durch Deutschland tingeln (müssen meine Freunde eigentlich so verstreut wohnen?) und einfach einen geregelten Tagesablauf haben, mich wichtig und gebraucht fühlen und keine Schulbank drücken müssen.

Finanziell stand mir ja auch das Wasser bis zum Hals. Ich lebte auf Pump, wollte mich nicht von den Mühlen des Sozialamtes zermahlen lassen und hatte so keinerlei Einkommen. Die Rechnungen und Mahnungen stapelten sich und ich schlief immer unruhiger. Die Briefe und Emails meiner Bank ignorierte ich aus Angst. Tipp an euch: das ist Unsinn, denn nur wenn man sich meldet und mal mit dem Berater/ der Beraterin zusammen setzt, kann man den Knoten lösen. (Dachte ich auch nicht. Eher erwartete ich eine Abreibung, weil mein Konto so leer ist. Machen die aber gar nicht.) Das habe ich diese Woche getan, alle offenen Rechnungen sind bezahlt und ich schlafe nun wie ein Stein. 😉

Privat ist alles supi. Der Liebste freut sich mit mir, dass es bergauf geht und wir harmonieren wieder. Wenn man zu Hause sitzt und unzufrieden mit sich und der Welt ist, lässt man das auch am Partner aus, ob man will oder nicht. Da ich jetzt aber zufrieden bin (und erleichtert!) wirkt sich das auch positiv auf unser Miteinander aus.
Für meine Freunde bin ich -gerade in den letzten Monaten- sehr dankbar. Ohne den Zuspruch, die Unterstützung und den gelegentlichen Tritt in den Allerwertesten hätte ich die letzte Phase nicht, oder sagen wir zumindest sehr viel schlechter überstanden. Ich denke, da sind ein paar Dankeschöns fällig. *auf die Wanna Do Liste schreib*

In der Therapie geht es voran. Wir haben die ersten fünf Sitzungen fast hinter uns (in denen man schaut, ob alles passt, ob Therapiebedarf besteht usw.) und meine Therapeutin beantragt eine Langzeittherapie für mich. Das klingt ziemlich krass und schlimm, ist es aber gar nicht. Ich habe bloß gleich mehrere große Punkte, die ich an mir gerne ändern oder verbessern möchte und das braucht natürlich Zeit Verhaltens- und Denkweisen zu ändern braucht immer Zeit. Ich freue mich, dass ich diese Möglichkeit bekommen habe, denn ich weiß, was ich gerne anders haben möchte, brauche aber Unterstützung bei der Umsetzung.

Insgesamt ist die Bilanz des ersten Halbjahres für mich also positiv. Auftretende Probleme habe ich ausgemerzt oder sind gerade in Bearbeitung, ich habe eine Arbeitsstelle, mit der ich zufrieden bin, wodurch sich meine Finanzen erholen und Freunde wie Familie konnte ich zu großen Teilen auch schon sehen. 🙂

Selbst der Blog läuft gut, obwohl ich schon lange nichts Tiefschürfendes mehr gepostet habe. Danke für eure Treue, eure Kommentare und Besuche und Likes und Klicks. Danke! Ihr seid spitze! ♥

5 Kommentare zu „Update

  1. Das klingt mehr als perfekt liebe Nickel. Dann drücke ich dir die Daumen das es so bleibt. Zum Thema verstreute Freunde – Sehe den Vorteil, dass du egal wo du hin kommst einen Menschen triffst den du magst. Habe etwas gebraucht das zu erkennen. Genieß aber diesen Luxus immer wieder sehr gerne. Also mach etwas draus 😉

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    1. Vielen Dank mein Guter. 🙂 Ja, das stimmt schon, dass man quasi überall schon jemanden kennt. Dennoch finde ich die Entfernungen schade – oder vielmehr, dass sie manchmal gar nicht so einfach zu überbrücken sind.

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  2. Schönes Ding.
    Ich wünsche Dir, dass Du den „wind of change“ immer ein Stück mit in Erinnerung tragen kannst, denn das wird Dir weiter „auf“ helfen und Dein Herz streicheln, wenn es mal nicht so läuft.

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