Life happens

Meine Güte, der letzte Blogpost ist ja schon eine Weile her. So viel ist passiert in dieser Zeit.

Ich bin zum 2. Mal Mutter geworden. Das kleine Mäusebaby kam am 26. Mai zur Welt. Alles fing als Spontangeburt an, doch leider war das Mäuschen so gestresst unter der Geburt, dass ein Kaiserschnitt gemacht werden musste. Frau Baby ist sehr ruhig, sehr zufrieden und hat ein wunderschönes Lachen. Sie sieht ihrer großen Schwester verblüffend ähnlich. Die beiden Mädchen haben sich sehr lieb und freuen sich, einander zu sehen. Es ist zum Dahinschmelzen!

Nach drei Tagen zu Hause musste ich erneut ins Krankenhaus. Meine Sektionarbe hatte sich infiziert, meine Blutwerte waren so schlecht, dass mir das Antibiotikum dringend intravenös verabreicht werden musste. Mir ging es ein paar Tage richtig schlecht; meine Hebamme sagt, ich sah aus wie der Tod höchstpersönlich. Wie schlecht es mir wirklich ging, merkte ich erst, als ich wieder gesund war. Die Narbe danach zu pflegen war viel Arbeit. Gerade wenn man dick ist und es auch noch so warm ist wie in diesen Tagen, hat man ordentlich damit zu tun, alles trocken zu halten.

CW Suizidversuch
Der Ex hat sich, während die Mädchen und ich Mittagsschlaf hielten, versucht etwas in meinem Wohnzimmer anzutun. Das hat er mir erzählt, als ich wach wurde. Meine gute Freundin Iris hat ihn zur Psychiatrie gefahren, wo er noch immer ist – nun seit 4 Wochen. Iris ist am selben Tag noch bei mir temporär eingezogen, um mich zu unterstützen und ich bin ihr unendlich dankbar dafür. Von der Psychiatrie aus hat der Ex angefangen mich zu schikanieren und ein bisschen auch, mich zu terrorisieren. Wir hatten uns mit anwesendem Therapeuten getroffen, um einmal über die Situation zu sprechen. Da hatte ich ihm bereits eröffnet, dass ich möchte, dass in nächster Zeit immer eine Begleitperson dabei ist wenn er die Mädchen sieht, da ich ihn für zu instabil halte. Auch sagte ich, dass ich ihn nicht in meiner Wohnung haben möchte, da ich diese als sicheren Ort wissen muss und außerdem von ihm abzugrenzen versuche. Am Sonntagmorgen danach sagte er mir zunächst, dass er Ausgang habe (sehr spontan also), woraufhin ich ihn erinnerte, dass ich nicht will, dass er zu meiner Wohnung kommt. Wir haben sogar extra einen Weg arrangiert, wie er an seinen Wohnungsschlüssel kommt ohne zu mir kommen zu müssen. Als er bei sich war sind ihm dann noch ein paar Dinge eingefallen, die er gerne hätte – das hätte er selbstverständlich nicht bereits am Morgen sagen können. (Genauso wie bereits am Freitag, als wir uns trafen, bescheid zu sagen, dass er Sonntag Ausgang haben würde. Hust.) Am Nachmittag stand er trotzdem vor meiner Wohnungstür und hat geklopft. Ich habe mich mit der Maus ins Schlafzimmer verzogen und mit ihr etwas geschaut, damit sie nichts mitbekommt, während Iris den Ex verscheuchte, der auf den Hinweis, wir würden die Polizei rufen, sollte er nicht bald verschwinden erwiderte, dann würde er auch die Polizei rufen…

Er wirft mir vor, ich würde nicht kommunizieren und auch nicht kooperieren, was ich ziemlich dreist finde. All die Monate hat er nie mit mir gesprochen wenn etwas anstand, hat sogar mit der Großen alleine darüber geredet, dass er ausziehen würde – was erst in einem Gespräch herauskam, bei dem das Jugendamt involviert war (das mir mit der Trennungssituation hilft), während ich dieses Treffen in der Psychiatrie arrangiert habe, ihm jahrelang den Arsch nachgetragen und alles alleine organisiert habe, ja selbst einen Weg gefunden habe, wie er sicher in die Psychiatrie kommt, habe mit Freunden seine Sachen in seine Wohnung mit gemietetem Transporter gefahren und all solche Dinge. Während er meine Grenzen überschritten hat und nur alibimäßig kommuniziert um sagen zu können, er hätte ja etwas gesagt. Nur dass er eben immer spontan mit Dingen um die Ecke kommt, wo er genau weiß, dass man mit zwei kleinen Kindern einfach nicht so spontan sein kann. Wenn jemand am Samstagabend 20 Uhr sagt, dass er am nächsten Tag die Kinder sehen könne, sich dann darauf verlässt, dass ich eine Begleitperson aus dem Ärmel schüttle, der kann mir nicht erzählen, dass er ernsthaftes Interesse hat.

Die Große vermisst ihren Papa natürlich und das tut mir sehr leid für sie. Sie konnte ihn in diesen vier Wochen nur zwei Mal sehen bisher. Er fragte anfangs noch nach ihr (nie nach dem Baby), nun aber gar nicht mehr. Sie hat sich an Iris stark ausgetestet um zu sehen, ob wir sie noch lieb haben, wenn sie etwas tut, das sie nicht darf. Ob wir sie verlassen. Sowas bricht ein Mutterherz. Aber Iris hat perfekt reagiert, ihr immer wieder Rückversicherung gegeben, sie getröstet und geknuddelt, aber ihr auch Regeln aufgezeigt, damit sie dennoch Stabilität hat. Die Maus schläft in meinem Bett und genießt diese Zeit mit Mama sehr. Sie holt sich bei mir ganz viel Liebe, hat aber leider auch gemerkt, dass ich ein bisschen weich geworden bin. Nein sagen muss ich wieder lernen, die Ausnahmen brauchen ein Ende. Aber wir gehen unseren Weg.

Iris wird bald ausziehen und dann lerne ich den neuen Alltag als zweifache allein-erziehende Mutter. Ich werde weiterhin Hilfe haben, aber nun eben weniger. Doch es wird. Irgendwie geht es ja immer weiter. Life happens. Und ich habe das Steuer in der Hand.

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