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Über Migräne

Ich habe ja schon einmal erwähnt, dass ich selber Migränikerin bin und ich weiß, wie viele ebenfalls darunter leiden. Und da ich vor 2 Jahren bei einer Migräne-Woche vom Mitteldeutschen Kopfschmerzzentrum dabei war und neulich beim Frühjahrsputz meine Aufzeichnungen von dort wiedergefunden habe, möchte ich nun nicht nur das Leiden, sondern auch mein Wissen mit euch teilen.

Was ist Migräne?

Migräne ist ein mittel bis sehr starker, einseitiger Kopfschmerz, der in mehreren Phasen abläuft. Zur Vorphase gehören oft Hungerattacken, Müdigkeit, Konzentrationsstörungen und Reizbarkeit. Oft denken viele, dass der Schokoladen-Fressanfall die Migräne ausgelöst hat, aber in Wahrheit ist sie da schon längst da.

Danach oder auch währenddessen tritt die Auraphase auf. Nicht jeder hat eine Migräne mit Aura, nach Angaben des Kopfschmerzzentrums haben die wenigsten eine Aura. Aber wenn ich ehrlich bin, haben von den Migränikern, die ich kenne (und das sind viele!) fast alle eine Aura.
Die Aura äußert sich ganz unterschiedlich. Zu den häufigsten Symptomen zählen etwa

  • Sehprobleme
  • Denkstörungen / Verwirrtheit
  • Schmerzen im Rücken/ Nacken oder anderen Körperteilen
  • Sprechprobleme
  • Geruchskasper, wie ich sie nenne, sprich: man riecht etwas, das gar nicht da ist
  • Angstattacken
  • Kribbeln in den Gliedmaßen
  • etc.

Die Symptome können sehr vielfältig sein und zum Teil richtig heftig. Ich erinnere mich an einen sehr extremen Anfall, bei dem ich total verwirrt war und mich nicht artikulieren konnte. Ich habe gerade so nach Hause gefunden und bin dort sofort ins Bett gefallen.
In der Aura kann es zu Ausfällen bis hin zum Koma kommen. Man sagt Aura-Migränikern auch ein erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall nach. Leider helfen keine Medikamente in dieser Phase. Und man soll sie auch nicht unbedingt dann einnehmen, denn während der Auraphase ziehen sich die Blutgefäße zusammen und Triptane, zu denen ich im Therapie-Abschnitt kommen werde, ziehen sie Blutgefäße ebenfalls zusammen, da sie für die Hauptphase konzipiert sind, in der sich die Blutgefäße weiten.

Nach der Auraphase, die mit etwa 5 bis 60 Minuten veranschlagt wird, folgt die Schmerzphase. Die kennen wir alle. Man möchte sich den Kopf abreißen. Wenn es besonders schlimm ist, stelle ich mir vor, wie gern ich ein Loch in den Schädel bohren würde, um den Druck loszukriegen.
Man ist geruchs-, geräusch- und lichtempfindlich, Berührungen tun weh. Die Schmerzphase kann sich bis zu 3 Tage hinziehen und oft ist man da genauso wenig zu gebrauchen wie in den Phasen zuvor. Sowohl in der Aura- als auch in der Schmerzphase kann starke Übelkeit auftreten. Das kommt daher, weil im Hirnstamm, wo die Migräne abläuft, auch das Brechzentrum liegt.

Zum Schluss kommt noch die Nachphase, die im Grunde so aussieht wie die Vorphase.

Migränephasen
Migränephasen

Entstehung

Migräne entsteht durch Überflutung des Gehirns. Meist hat man Stress, den man nicht verarbeiten kann, ist dünnhäutig, reizsensibel oder macht viel gleichzeitig und überfordert sich total. Dem Gehirn wird das irgendwann zu viel und es kippt sozusagen den FI-Schutzschalter um, schaltet sich also ab um sich zu schützen. Der Körper zeigt dadurch, dass ihm zu viel zugemutet wurde und man sich zurück nehmen muss. Eigentlich ist das doch ziemlich genial, oder nicht?

Man unterscheidet bei Reizen in Auslöser und Auffüller. Um das zu verstehen, stellt euch am besten ein Fass vor, das für eure Körperkräfte steht. In das Fass passt viel hinein. Ärger, Sorgen, alles in einem gewissen Maß verkraftbar. Doch dann kommt ein letzter Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt und die Migräne findet statt.

Aber wie kommt es zur Überschwemmung? Nun, da gibt es die Auffüller, die das Fass vorab befüllen. Dazu gehören etwa Zucker, Lärm, Medikamente, Gerüche, Rauchen, Alkohol, grelles Licht, Wetterwechsel, Traurigkeit und so weiter. Irgend etwas davon ist ja eigentlich immer, zumal sogar Euphorie zu den Auffüllern zählt. Wenn zu viele davon auf einen einströmen, dann können sie Migräne auslösen. Man sagt, dass ca. 90% der migränerelevanten Reize Auffüller sind. Wichtig ist: sie können, aber müssen nicht Migräne verursachen.

Dann gibt es da aber noch die Auslöser. Auslöser sind Dinge, die in jedem Fall zu Migräne führen, egal wie voll das Fass ist. Dazu gehören Hormonschwankungen (wie etwa während/vor der Menstruation, weshalb manche Frauen dann generell Migräne bekommen; die Pille kann aber auch beitragen!), Depressionen, Rhythmusschwankungen wie Schlafmangel, Essprobleme und Anspannung, bei manchen auch Wetterwechsel und grelles Licht und Stress und außerdem Glutamat in Massen. Migräniker sollten also davon absehen, häufig glutamathaltiges Essen zu konsumieren. Ein paar Begriffe tauchten in der Auffüller-Liste schon auf. Das ist so, weil sie bei den einen definitiv Migräne auslösen und bei den anderen eben nur manchmal. 10% der migränerelevanten Reize sind Auslöser. Klingt nach nicht viel, kann aber doch eine ganze Menge sein.

Migränefässchen
Migränefässchen

Anatomisches

Mich hat immer sehr interessiert, was genau im Körper abläuft und da es uns wirklich schön erklärt wurde, versuche ich, das hier wiederzugeben.

Wenn das Fass überläuft, das Hirn also übererregt ist, dann verbrauchen sich seine Energiereseven. Das führt zum Kurzschluss. Dieser Kurzschluss findet in einer Welle auf der Hirnrinde (wo die Nerven liegen) von hinten nach vorne statt. Währenddessen werden einzelne Nerven quasi kurz abgeschaltet, damit sie sich erholen können. Daher haben wir dann auch gewisse Ausfälle. Wenn wir also nichts sehen können, ist die Welle gerade bei der Region angekommen, die für das Sehen zuständig ist. Man nennt das spreading depression oder neuronale Trägheit – die Reizübertragung erfolgt einfach sehr langsam.

Diese Welle merkt man nicht. Was man aber sehr wohl merkt ist der pochende Schmerz auf einer, selten auf beiden Kopfseiten. Wie schon erwähnt weiten sich die Blutgefäße. Stellen wir sie uns als ein Stromkabel vor: die Blutgefäße sind gebündelt wie die Kupferdrähte in einem Stromkabel, drumherum ist eine dünne Haut, sozusagen die Isolierung. Wenn die Gefäße sich nun weiten, wird der Platz zu eng und sie reiben und stoßen aneinander, wenn das Blut hindurch gepumpt wird. Das ist auch das Pochen, das wir spüren.

Therapie

Wie schon erwähnt, kann man in der Auraphase leider nicht viel machen und gegen die Ausfälle schon gar nicht.

Allerdings kann man die Schmerzphase erheblich verkürzen. Es gibt Triptane, die eigens für Migräne entwickelt wurden und die in der Schmerzphase erweiterten Blutgefäße wieder zusammenziehen. 7 verschiedene Triptane sind bisher erhältlich, als Tablette, Lutschtablette oder Zäpfchen – oder sogar zur nasalen Darreichung:

  • Sumatriptan
  • Zolmitriptan
  • Naratriptan
  • Rizatriptan
  • Almoltriptan
  • Eletriptan
  • Froratriptan

Man kann also ausprobieren, welches man verträgt und welches nicht. Aber ich möchte euch warnen: eine Unverträglichkeit gegenüber eines Triptans kann teilweise noch schlimmer sein als die ganze Migräne. Ich habe es erlebt und es war wirklich die Hölle! Also seid vorsichtig damit! Es ist ohnehin verschreibungspflichtig und das ist auch gut so. Nicht jeder ist damit richtig aufgehoben. Sie empfehlen sich aber bei schweren Attacken. Sofern man sie wie gesagt verträgt. Wenn ihr euch dafür interessiert, fragt euren Arzt mal danach. Die Kosten übernimmt die Krankenkasse übrigens in manchen Fällen vollständig. Manchmal muss man aber größere Teile selbst bezahlen. Zudem ist man auch davon abhängig, welches Mittelchen gerade im Vertrag ist.

Neben den Triptanen kann man auch auf Aspirin, Diclofenac-K, Paracetamol oder Ibuprofen zurückgreifen, zusätzlich kann ein Mittel gegen Übelkeit wirken. Sprecht das aber unbedingt mit dem Arzt ab. Zu viele Schmerztabletten können nämlich wieder selber zu Kopfschmerzen führen, man spricht dann von medikamenteninduziertem Kopfschmerz. Man sagt, dass man an nicht mehr als 10 Tagen im Monat und nicht länger als 3 Tage hintereinander Schmerzmittel nehmen sollte. Die Angaben können variieren, Fakt ist aber: wer ständig Schmerzmittel nimmt, bekommt irgendwann davon Schmerzen. Und das wäre ja sehr destruktiv. 😉

Vorbeugung

Migräne kann man nicht immer verhindern und leider ist sie auch nicht heilbar. Aber sie kann doch stark reduziert werden. Zunächst ist es wichtig, seinen Lebensstil zu überprüfen: nimmt man sich genügend Pausen, damit der Körper sich wieder aufladen kann? Hat man viel Stress? Isst man gesund? Trinkt man viel Alkohol? Raucht man viel? Und wie sieht es mit Bewegung aus?

Wenn man hier mal näher hinschaut, kann man schon viel bewirken. Sich zurücknehmen etwa, weniger mit Aufgaben vollladen, weniger rauchen und Alkohol trinken, mehr bewegen. Man sollte lernen, Nein zu sagen, besser planen, auch einmal Aufgaben abgeben, zeit für sich selbst nehmen. Prioritäten zu setzen ist ebenso wichtig wie einen guten Rhythmus zu finden. Was ich aber auch empfehlen kann: positive Aktivitäten sowie Entspannungsübungen und Sport. Hilfreich etwa: PMR. Heißt ausgeschrieben progressive Muskelrelaxation, also progressive Muskelentspannung. Das kann man ganz einfach erlernen, etwa beim Ergotherapeuten oder auf Youtube. 😉
Gymnastikübungen sind auch toll. Mir persönlich hilft Pilates weiter.
Magnesium kann übrigens auch Wunder wirken. Mein Arzt riet etwa zu 2 mal 300mg täglich. Aber auch hier muss natürlich jeder selbst sehen, was zu ihm passt.

Es gibt auch Medikamente zur Vorbeugung von Migräne. Aber auch damit rate ich, vorsichtig umzugehen. Sie sollten eine Art letzte Instanz sein, wenn alles andere nicht hilft. Auch hier gilt: sparsam sein mit Medikamenten. Nicht alles lässt sich mit Wunderpillen lösen.

So oder so: Die Vorbeugung dient dazu, die körpereigene Toleranzgrenze zu erhöhen, aber auch ab und an etwas aus dem Fässchen wieder ablaufen zu lassen, damit es nicht so schnell überschwappt. Versucht es selbst, mir hat es sehr geholfen. Und wenn es euch doch einmal niederreißt: legt euch ruhig ins Bett, zieht die Vorhänge zu und gönnt euch Erholung! Schließlich will der Körper damit etwas sagen: Mach mal langsam, schalt mal runter!
Lasst euch nicht von anderen piesacken oder bedrängen. Wer es nicht selber hat, der kann sich nun einmal nicht vorstellen, wie schlimm Migräne sein kann. Jeder ist mal krank und braucht Ruhe und ein wenig Zeit. Ob das nun Schnupfen, Grippe oder ein Migräneanfall ist, sollte dabei keine Rolle spielen! Passt auf euch auf, schließlich seid ihr diejenigen, die euer Leben führen und niemand anderes. Man hat schließlich nur einen einzigen Körper. Und denn will man doch nicht kaputtmachen. 😉

Nachtrag

Ich gebe keine Garantie darauf, dass das alles zu 100% stimmt, denn ich bin weder Arzt noch Apotheker. Jedoch habe ich das alles nach bestem Wissen und Gewissen verfasst. Sollten euch Unstimmigkeiten auffallen, sagt Bescheid.

Und nochwas: Ich bitte euch darum, bei Migräne auf jeden Fall einmal den Arzt aufzusuchen. Zum einen kann der einem dabei helfen und nochmal richtig aufklären und zum anderen können sich hinter vermeintlicher Migräne noch andere Dinge verbergen. In unserer Gruppe war etwa eine Frau, die Probleme mit dem Trigeminus-Nerv hat und daher oft unter Migräne leidet. Lasst es abklären, geht auf Nummer sicher.

Schneegestöber und Migräne

Schneegestöber und Migräne

Jetzt habe ich hier schon wieder so lange nicht geschrieben. Dabei hatte ich mir doch fest vorgenommen, öfter und halbwegs regelmäßig was von mir hören zu lassen. Die letzten Tage waren jedoch so chaotisch – das Schneegestöber der letzten Tage ist dafür eine wundervolle Versinnbildlichung (ich mag das Wort!) meiner momentanen Lage.

Aber ich will nicht rumheulen über Referate, Essays und Hausarbeiten oder meine bevorstehenden Zitterklausuren. Das kennt ihr ja selber zur Genüge, denke ich. Nein, viel mehr möchte ich hier freudig verkünden, dass ich ab nächstem Monat einen Nebenjob haben werde. Der Schritt dorthin war lange von mir durchdacht und geplant – und dann am Ende doch sehr spontan: am einen Tag von der Stelle erfahren, am nächsten schon das Vorstellungsgespräch. Lange hatte ich mich gewehrt, einen Nebenjob anzunehmen. Ich hatte einfach Angst, nicht mehr in der Uni hinterher zu kommen, da ich schon jetzt manchmal nicht weiß, wo ich anfangen soll, wenn sich die Aufgaben türmen, was hauptsächlich am Prokrastinieren liegen mag. Andererseits gehöre ich leider zu denen, die sich schnell mal zu viel auflasten und übernehmen, statt Aufgaben abzugeben, die man getrost abgeben kann. Ich bin Perfektionist und ehe ich etwas haarklein erkläre, mache ich es lieber selbst. Das muss ich mir nun wohl abgewöhnen.

Und was mache ich bald? Ganz simpel: ich bin Bürogehilfin in einem kleinen Unternehmen, das die Glasteile für Pipetten zur künstlichen Befruchtung herstellt. Ich werde also telefonieren, Emails schreiben, Listen erstellen (ich liebe Listen!), Daten von der Produktion in den Computer eingeben und solche Sachen eben. Und ja, Kaffee kochen werde ich auch, aber damit habe ich kein Problem, denn durch die wenigen Mitarbeiter ist das ganze recht familiär und die Leute dort sind mir bisher sehr sympatisch – und für nette Menschen koche ich doch gerne auch mal Kaffee.

Einen Großteil meiner Zeit dort werde ich Englisch sprechen, denn die meisten Kunden sind im Ausland, der Mutterkonzern ist indisch und der Chef, der zwar Deutsch versteht, aber lieber Englisch sprechen möchte, ist Inder. Ich find das gut, so kann ich mein Englisch endlich mal wieder benutzen, auffrischen und verbessern. Ich habe immer gerne Englisch gesprochen und war in der Schule sehr gut. Seit dem Abitur vor mittlerweile 7 Jahren habe ich nur noch selten Englisch gesprochen und mein Training bestand hauptsächlich aus Postings im Internet oder Mails mit Menschen aus aller Welt.

Einem Fakt sehe ich aber mit gemischten Gefühlen entgegen: Männchen arbeitet dort, er hat mich ja reingebracht. Ich freue mich natürlich, dass ich ihn an 2 oder 3 Tagen mal etwas mehr sehen kann als nur am Abend, wenn er von der Arbeit heim kommt. Andererseits besteht darin ja häufig Konfliktpotenzial. Wir haben uns jedoch schon klare Regeln gesetzt, sowas wie kein „Schatz“ am Arbeitsplatz, keine privaten Dinge auf Arbeit und keine Arbeit Zuhause. Da ich nur 2 bis 3 mal pro Woche dort bin, wird sich das sicher auch in Grenzen halten. Naja, wir werden sehen. Ich bemühe mich natürlich und versuche mich davon nicht beeinflussen zu lassen. Sollte das doch zu problematisch werden, ziehe ich mich dort zurück, das steht für mich fest. Seine richtige Arbeitsstelle ist schließlich wichtiger als mein Nebenjob.

Nachdem ich Ende letzter Woche erfahren hatte, dass ich ab Februar einen Nebenjob haben werde, hat sich meine Planung bezüglich der Uni natürlich etwas geändert. ich versuche nun, meine Aufgaben soweit möglich schon vor Arbeitsbeginn zu erfüllen, um dann nicht so viel auf einmal zu tun zu haben. Das hat diese Woche leider erstmal für Chaos gesorgt, denn es kamen auch noch ein Kurzreferat dazu und eine nicht eingeplante Aufgabe für die Methodik- Übung. Ich musste also ranklotzen – und hab mich direkt verausgabt. Es ist jetzt nicht so schlimm, ich bin kein Wrack oder so. Aber die Tatsache, dass ich seit gestern wieder Migräne habe, die ich sonst nur noch selten habe, zeigt mir, dass es doch ein Tick zu viel war. Aber das ist okay, ich habe daraus gelernt und mir den gestrigen Tag (bis auf das Referat um 8 Uhr) frei genommen. Nun gehe ich es etwas gemächlicher an und steigere mich langsam, statt alles auf einmal machen zu wollen. Das war wohl eine wichtige Anfangslektion.

Nachrichtendiskussion

Und um mal von mir wegzukommen:
Was ist denn nur gerade in der Welt los? Ich kriege ja derzeit nur ein paar Schlagzeilen mit, aber die sind wirklich grausam.

  • Die Vergewaltigungen in Indien. Fürchterlich! Wie kann ein Mensch, beziehungsweise gleich mehrere, nur zu so viel Grausamen fähig sein? Wäre ich in Indien, würde ich jetzt auch durch die Straßen marschieren und protestieren. Ich hoffe wirklich, die Täter bekommen harte Strafen! Nun ist noch ein Fall von einer Vergewaltigung eines 7 Jahre alten Mädchens ans Licht gekommen. Da bleibt mir echt die Sprache weg. Dem Täter wünsche ich ein langes Leben voller Leid und Qualen und in Einsamkeit und Gefangenschaft!
  • Die Schießerei in der Bäckerei in Neukölln. Ein Mann hat die beiden Bäckerinnen erschossen, von denen eine seine Exfrau und die andere deren Schwester war. Beide sind tot, der Täter ist gefasst. Irritiert hat mich der Satz, dass die Polizei eine rechtsextreme Tat ausschließt. Wie passt denn das da rein? Der Mann war türkischer Herkunft und die Frauen scheinbar nicht, aber trotzdem finde ich diese Information für fehl am Platz. Natürlich könnte man jetzt wieder diskutieren, ob das so eine türkische-Ehren-Kiste war, aber meiner Meinung nach war der Mann einfach zu schwach, um die Trennung zu verkraften und gestört genug, um so etwas zu tun. Woher er die Waffe hat, frage ich mich auch, doch an eine ranzukommen ist wohl leider einfacher, als ich hoffe.
  • Die Geiselnahme in Algerien. Eine Gruppe terroristischer Islamisten hat hier eine Gasanlage gestürmt und die Arbeiter als Geiseln genommen. Ein paar wenige konnten wohl entkommen, doch der Großteil wurde umgebracht. Es ist traurig und erschreckend, wenn auch nicht überraschend, dass so etwas mal passiert; schließlich wird Algerien schon lange für seine Rohstoffe ausgenutzt, ohne dafür großartig entschädigt zu werden. Ob es nun noch zu größeren internationalen Konflikten kommen wird, zeigt sich sicher in den nächsten Wochen.
  • Katholische Kliniken in Köln weisen die Behandlung von Missbrauchsopfern ab. Und warum? Weil die ja nach der „Pille Danach“ fragen könnten. Mal ehrlich, wo ist die christliche Nächstenliebe, wo der hypokratische Eid, Menschen in Not zu helfen? Ich sehe es ein, dass ein Katholik nicht unbedingt die Pille danach verschreiben will (auch wenn ich persönlich sowas für dämlich befinde, aber gut, dazu möchte ich mich auch nicht weiter äußern.) Aber man kann doch nicht ernsthaft guten Gewissens jemanden abweisen, der nicht nur verletzt, sondern mit großer Wahrscheinlichkeit auch traumatisiert und verängstigt ist? Wenn ihr mich fragt, zeigt sowas indirekt, wenn auch ungewollt, einen bestimmten Hass oder eine gewisse Abneigung gegen Andersdenkende. Und das auch noch aus niederen Gründen (sorry, aber eine Übermoralisierung durch religiöse Ansichten und die Anmaßung, entscheiden zu können, was für Andere richtig und was falsch ist, sind für mich definitiv niedere Gründe.)
  • Die Verurteilung eines Nazigegners zu 1 Jahr und 10 Monaten Haft ohne Bewährung. Er hatte im Februar 2011 bei einem großen Neonaziaufmarsch in Dresden angeblich per Megafon dazu aufgerufen, die Polizeikette zu durchfließen, was dann dazu geführt hat, dass Polizisten verletzt wurden. Klar finde ich persönlich es nicht gut, wenn man etwas tut, das dann dazu führt, dass Menschen verletzt werden. Gewalt ist immer die falsche Lösung. Doch zum einen ist die Strafe ziemlich hoch- gut, das könnte man noch als „abschreckendes Beispiel“ bezeichnen- zum anderen wurde der Täter aber weder durch Zeugen noch durch ein Beweisvideo eindeutig identifiziert. Somit ist eigentlich die Beweispflicht gebrochen. Das wiederrum ist für mich ein allarmierendes Zeichen, des das könnte man jetzt so verstehen, dass a) der Richter stark rechts orientiert ist und/oder b) dass der Widerstand gegen Neonazis nicht nur nicht erwünscht ist, sondern auch bestraft wird. Das Krasseste daran ist ja, dass am gleichen Tag in einem anderen Gericht 5 Neonazis, die wegen Körperverletzung, Sachbeschädigung und Gründung einer kriminellen Vereinigung („Sturm 34“) verurteilt wurden, diese aber nur Geld- und Bewährungsstrafen bekamen. So oder so: ich gehe davon aus, dass der Verurteilte in Berufung geht und hoffe, dass die Strafe widerrufen wird, sollte er wirklich nicht der Täter gewesen sein. Und falls doch, sollte auch er Bewährung bekommen, sofern er nicht vorbestraft ist.

Ich könnte da jetzt noch mehr aufzählen, aber um eurer und meiner Nerven Willen unterlasse ich das einfach mal und stürze mich, natürlich ganz langsam und behutsam, wieder in meine Uni-Aufgaben. Schönes Wochenende und bis neuerdings 😉