Neues zum Tierheim Jena

Wie ihr wisst, unterstütze ich das Tierheim, soweit es mir möglich ist und ich mache ja auch Werbung für Spenden etc. Dass das alles ziemlich mühselig abläuft, weil die Stadt sich nen Scheiß drum kümmert, was mit Fundtieren und den Tieren passiert, die aus welchen Gründen auch immer abgegeben werden, ist mir vollständig bewusst.

Aber jetzt hat die Stadt echt den Vogel abgeschossen. Ich bin stinkwütend und könnte diesem selbstgefälligen Finanzgeier gerade ein paar Takte an den Schädel knallen. Was mich so aufregt?

Lest selbst:

„Bei Sanierung ist Eigentum des Tierheimvereins Jena weg“, OTZ vom 28.01.2014.

Kurzfassung: Entweder der Tierheimverein behält das Tierheim und bekommt dafür keine Zuschüsse mehr. ODER das Gebäude wird zwar saniert, aber durch die Stadt bzw. deren Beauftragte verwaltet und der Verein tritt seinen Besitz ab.

Klingt ja halb so schlimm, dieser Vorschlag nach dem Oder. Wenn man sich aber mal die Stadtpolitik der letzten Jahre sowie die Lage des Tierheims in der Nähe des neuen Autobahntunnels ansieht, wird schnell klar: die haben was ganz anderes vor! Es ist damit zu rechnen, dass das Gebäude zwar saniert wird, aber nur kurzfristig gehalten, um es an irgendwelche Sponsoren zu verkaufen und irgend was anderes hinzubauen. So war es an fast jeder Ecke Jenas und so hässlich sieht die Kommunalpolitik hier aus. Hauptsache Konsumtempel und Profit, alles andere ist zweitrangig.

Könnt ihr euch eine Großstadt vorstellen, die so vollgepackt ist mit Haustieren, dass auf jeden Haushalt durchschnittlich 2-3 Tiere (oder mehr?) kommen, die aber kein Tierheim hat? Nichts, wohin man sich wenden kann, wenn der Hund weggelaufen ist? Nichts, wohin man sich wenden kann, wenn man plötzlich eine Allergie entwickelt hat? Wenn der Nachbar gestorben ist und eine Katze zurücklässt, um die sich keiner kümmern kann? Wenn man eine Urlaubsbetreuung braucht?

Das nächste Tierheim ist eine halbe Stunde Zugfahrt plus Bus entfernt. Wenn man kein Auto hat, gelangt man auch mit dem Nahverkehr ziemlich schlecht dort hin. Und die haben ja auch nur begrenzte Kapazitäten. Davon ab: Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass das große nachweihnachtliche und vor den Ferien – Tieraussetzen zunehmen würde. Für die meisten ist es schon eine Überwindung, überhaupt ins Tierheim zu gehen, aber dann noch ne Stunde unterwegs sein?

Lange Rede, kurzer Sinn: die Stadt erpresst das Tierheim, nichts anderes ist das. Ich bin sauer, ich hab die Schnauze voll. Man hat sich hier echt viel geleistet in den letzten Monaten, aber langsam sollte sich doch mal der fackel- und heugabelschwingende wütende Mob formieren, der den Finanzhoschi samt Oberbürgermeister aus dem Dorf, Pardon, der Stadt jagt. Ich wäre dabei!

3 Kommentare zu „Neues zum Tierheim Jena

  1. den Tierheimen geht es überall an den Kragen. In Djörmeni ist eins unweit von mir, in Lauterbach,die haben auch kein Geld mehr. Und Fulda zb. hat Geld zig Tausende ausgegeben für sone scheiß Holzhunde auf dem Universitätsplatz 13500€ ausgegeben, und man kann nix mit denen machen, nich mal schaukeln tun sie. Das Geld mal ins Tierheim…. tz tz tz …tut mir leid das da in Jena auch alle Dumpfbacken sind 😦 Hier in den USA haben die Hunde nur ne gewissen Zeit …. also 2-3 Monate, wenn sie dann keiner abgeholt hat werden sie eingeschläfert. DAS finde ich auch total zum austicken und ich würde gerne 3,5 Millionen Hundileins adoptieren, aber irgendwie geht das nicht… finanziell…… und so spenden wir für solche Organisationen, die die Hunde kurz vorm Einschläfern retten und vermitteln 🙂 Hope for Paws zb. 🙂 Also viel Glück! Ich hoffe die Leute wachen echt bald mal auf

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    1. Das hoffe ich auch inständig.
      Ja, dass das in Amerika so gehandhabt wird ist mir auch schon zu Ohren gekommen und ich finde es grausam. Ganzschön blasphemisch, Gott spielen zu wollen… *hust*

      Ich weiß echt nicht, was das hier noch werden soll. Ich drücke die Daumen, aber was inoffiziell zu mir durchsickerte lässt mich eher den Kopf hängen lassen. 😦

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  2. Oh, das ist ja wirklich schlimm und ärgerlich. Dein Frust und Deine Sorgen sind völlig nachvollziehbar. Ich drücke ganz fest die Daumen, dass alles gut wird!

    (Ob Unterschriften sammeln o.ä. was bringen würde? Oder sich evtl. sogar an die Presse wenden? Manchmal hilft wirklich nur noch auf die Barrikaden gehen, um einige wachzurütteln…scheiße ist das.)

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